Neue Studie belegt (zunehmenden) Mangel an barrierefreiem Wohnraum
Datum 19.04.2023
Am 17. April hat das Pestel-Institut eine neue Studie zum „Wohnen im Alter“ veröffentlicht. Demnach fehlen in Deutschland aktuell 2,2 Millionen altersgerechte Wohnungen. Die Studie entstand im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) und wurde auf der Baumesse München vorgestellt.
Zurzeit hätten nur etwa 600.000 Haushalte eine Wohnung, in der Menschen mit einem Rollator und Rollstuhl klar kämen, sagte Matthias Günther vom Pestel-Instituts. „Rund 2,2 Millionen altersgerechte Wohnungen fehlen aktuell. Das wird sich in den nächsten Jahren allerdings noch enorm verschlimmern“, so Günther. Aufgrund des demografischen Wandels sieht der Wissenschaftler für die Zukunft noch größere Probleme bezüglich des Mangels an barrierefreiem Wohnraum: „Die Zahl der benötigten Seniorenwohnungen steigt stetig weiter: Im Jahr 2040 werden rund 3,3 Millionen altersgerechte Wohnungen gebraucht. Dass es die Seniorenwohnungen dann auch tatsächlich geben wird, ist aus heutiger Sicht allerdings reines Wunschdenken.“
Da stationäre Pflege wesentlich teurer ist als die Pflege zuhause, sollten pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich zu Hause leben können. Das wiederum erfordert deutlich mehr altersgerechte Wohnungen. Daher seien staatliche Förderprogramme laut Günther dringend notwendig: „Ohne eine zusätzliche staatliche Förderung seien neue seniorengerechte Wohnungen für die Mehrheit der Älteren nicht finanzierbar – weder für die, die im Eigentum wohnen, noch für die, die zur Miete wohnen.“ Für eine Förderung „Wohnen 67plus“ müsse der Bund mindestens eine halbe Milliarde Euro pro Jahr für altersgerechten Neu- und Umbau bereitstellen.
Weiterführende Links:
Die Pressemitteilung, die Studie des Pestel-Instituts sowie eine Präsentation zur Vorstellung der Studie finden Sie hier auf der Website des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB):
Jahrespressekonferenz des BDB auf der BAU 2023