15. Mai 2025: Online-Veranstaltung "Lösungsansätze für die Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit in der Verwaltung"
Anlässlich des diesjährigen Global Accessibility Awareness Day (GAAD) veranstalteten die Durchsetzungsstellen der Länder Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, Schleswig-Holstein und Thüringen in Kooperation mit der Bundesfachstelle Barrierefreiheit am 15. Mai 2025 die Online-Konferenz "Lösungsansätze für die Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit in der Verwaltung". Den Bericht zur Veranstaltung lesen Sie hier: Rückblick, die Aufzeichnung können Sie auf dieser Seite sehen: Video.
Was ist der GAAD?
Der Global Accessibility Awareness Day (GAAD) findet seit 2012 jedes Jahr am dritten Donnerstag im Mai statt und möchte weltweit das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Barrierefreiheit im digitalen Raum stärken. Er verfolgt das Ziel, einer breiten Öffentlichkeit das Thema Digitale Barrierefreiheit näherzubringen sowie den Austausch und das Lernen auf diesem Gebiet zu fördern und zu vertiefen.
Wer sind die Durchsetzungsstellen?
Die EU-Richtlinie 2016/2102 verpflichtet alle öffentlichen Stellen in Deutschland, ihre Webauftritte und mobilen Anwendungen (Apps) barrierefrei zu gestalten. Somit müssen sie auch einen sogenannten Feedback-Mechanismus anbieten, wodurch Nutzende von ihnen festgestellte Barrieren melden können.
Wenn Nutzende von der öffentlichen Stelle daraufhin keine Rückmeldung erhalten und die Barrieren bestehen bleiben, stehen ihnen Durchsetzungsstellen (oder auch in den Ländern Schlichtungsstelle BGG oder Ombudsstelle genannt) der jeweiligen Länder bzw. des Bundes zur Verfügung. Die Durchsetzungsstellen von Bund und Ländern nehmen Hinweise über digitale Barrieren entgegen und leiten gegebenenfalls ein Verfahren zwischen den beteiligten Parteien ein. Die Verfahren sind in jedem Land und auf Bundesebene unterschiedlich geregelt.
Sensibilisierung und Lösungsansätze für digitale Barrierefreiheit in der öffentlichen Verwaltung
Ziel der Veranstaltung war es, Lösungsansätze für die Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit in der Verwaltung aufzuzeigen, denn der öffentlichen Verwaltung in Deutschland kommt bei der Umsetzung von Barrierefreiheit eine Vorbildfunktion zu. Schließlich muss es allen Menschen – egal ob mit oder ohne Behinderungen – möglich sein, staatliche Leistungen barrierefrei in Anspruch nehmen zu können. Dies schließt auch die digitalen Angebote ein. Deshalb bestehen bereits seit vielen Jahren gesetzliche Regelungen, welche die öffentlichen Verwaltungen in Deutschland in diversen Bereichen zu digitaler Barrierefreiheit verpflichten. Ungeachtet dessen kann von einer flächendeckenden digitalen Barrierefreiheit bisher noch keine Rede sein.
Vor diesem Hintergrund wollte die Veranstaltung für die Notwendigkeit von digitaler Barrierefreiheit schwerpunktmäßig im Bereich der öffentlichen Verwaltung sensibilisieren sowie auf bestehende gesetzliche Regelungen verweisen. Darüber hinaus wurden jedoch auch konkrete Impulse gegeben sowie Beispiele mit Vorbildcharakter aufgezeigt, um bei der Umsetzung dieser großen und wichtigen Aufgabe zu unterstützen. Das Format richtete sich schwerpunktmäßig an Beschäftigte der Verwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen, stand aber natürlich allen Interessierten offen.
Aufzeichnung der Konferenz
Das Video der aufgezeichneten Veranstaltung mit Gebärdensprachdolmetschung finden Sie hier: Video
Präsentationen
Im Folgenden finden Sie die einzelnen Präsentationen der Referentinnen und Referenten als PDF-Dateien zum Download:
Digitale Barrieren erkennen und vermeiden – Eine Einführung
Enrico Göbel, Landesdurchsetzungsstelle für barrierefreies Internet, Thüringen
Richard Schuster, Durchsetzungsstelle für digitale Barrierefreiheit, Brandenburg
Was macht eine Durchsetzungs-Stelle? Ein Vortrag in Leichter Sprache
Noemi Werner, Schlichtungsstelle beim Landeszentrum Barrierefreiheit, Baden-Württemberg
Digitale Barrierefreiheit in der Behörde – Die Lösung: Verantwortliche für Barrierefreie IT?!
Prof. Dr. Erdmuthe Meyer zu Bexten, Landesbeauftragte für barrierefreie IT und digitale Teilhabe, Hessen
Wiebke Müller, Landesbeauftragte für digitale Barrierefreiheit, Berlin
Handlungshilfe zur Erstellung barrierefreier IT-Verfahren
Ulrike Peter, Zentralstelle für barrierefreie Informationstechnik, Bremen
Strategien zur institutionellen Implementierung von barrierefreien Dokumenten
Jens Handler, Beschwerdestelle für barrierefreie Informationstechnik, Schleswig-Holstein
Die Zukunft der inklusiven Privatwirtschaft gestalten – Mit dem BFSG Wettbewerbsvorteile erzielen
Prof. Dr. Erdmuthe Meyer zu Bexten, Landesbeauftragte für barrierefreie IT und digitale Teilhabe, Hessen
Simone Miesner, Stellvertretende Leiterin der Bundesfachstelle Barrierefreiheit