Bundesfachstelle Barrierefreiheit

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Hier informieren wir Sie über Neuigkeiten aus dem Bereich der Barrierefreiheit sowie aus der Bundesfachstelle Barrierefreiheit.

Neue Studie zum Pflegebad veröffentlicht

Datum 21.03.2022

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima hat eine Studie über die baulichen Anforderungen für pflegegerechte Bäder veröffentlicht. Dabei stehen Kleinstbäder im Fokus. Die Studie ist unter Mitwirkung der Bundesfachstelle Barrierefreiheit entstanden.

Die Studie „Optimierung der Ausführung und Finanzierung von pflegegerechten Bädern im Rahmen der Wohnungsanpassung – Modellprogramm zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung gemäß § 8 Abs. 3 SGB XI“ ist ein umfangreiches Nachschlagewerk für den barrierefreien Bad-Umbau. Sie empfiehlt eine Qualitätssicherung für Badumbauten als Grundlage der Förderung durch die Pflegekassen. In der Studie wurden dazu bauliche und technische Anforderungen aus Sicht der Pflegenden, Pflegebedürftigen und der beratenden Dienstleister erarbeitet. Die Studie konzentriert sich auf zwei Grundrisstypen, die millionenfach in Bestandsbauten in Deutschland zu finden sind: Schlauchbäder sowie Gästetoiletten im Einfamilienhaus.

Herausforderung: Schlauchbäder pflegegerecht umbauen

Der Fokus der Studie lag auf den Bad-Grundrissen von Kleinstbädern. Besonders kritisch ist die Situation in den Geschosswohnungen, die um die Jahrhundertwende des vorigen Jahrhunderts oder nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden, mit ihren typischen Schlauchbädern. Noch kritischer sind die typischen Einfamilienhäuser aus dieser Zeit, die lediglich im Erdgeschoss über ein kleines Gäste-WC verfügen. Die Studie unterbreitet für diese Bäder Optimierungsvorschläge, die, ihre Praktikabilität in einem weiteren Modellvorhaben vorausgesetzt, in die Förderrichtlinien möglicher Zuschussgeber (z.B. Pflegeversicherung, KfW) als zuschussfähig verankert werden sollen.

Bundesfachstelle im Beirat

Die Bundesfachstelle begleitete als Mitglied im Beirat die Erstellung der Studie in 2020 und 2021. Die Studie unterstützt die Ansicht der Bundesfachstelle, dass Normen und Leitfäden um die Pflegesituation im Bad erweitert werden müssen. Auch für den Neubau muss das Platzbedürfnis einer Pflegeperson berücksichtigt werden. Darüber hinaus sind präventive bauliche Vorkehrungen für eine spätere Nachrüstung zu treffen.

Demographischer Wandel

Angesichts des demographischen Wandels und einer immer älter werdenden Bevölkerung wird die Frage der ambulanten Pflege im häuslichen Wohnumfeld immer bedeutender. Aus Sicht der Bundesfachstelle spielen hier nicht nur technische Hilfen eine Rolle, sondern auch die zur Verfügung stehenden Flächen im Bad und in der Wohnung. Es scheint so, als gingen die in den einschlägigen Baunormen genannten Mindestmaße am tatsächlichen Bedarf vorbei. Denn insbesondere Menschen, die auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, benötigen nicht nur für sich, sondern auch für eine pflegende Hilfsperson ausreichend Platz.

Die Studie zum Download

Hier können Sie die Studie des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima herunterladen:
Studie „Optimierung der Ausführung und Finanzierung von pflegegerechten Bädern im Rahmen der Wohnungsanpassung“