Bundesfachstelle Barrierefreiheit

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Arbeitsminister Hubertus Heil fordert mehr Barrierefreiheit

Datum 02.07.2018

Im Rahmen des Verbandstages des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands (DBSV) war auch der Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil am Freitag, 27. Juni, als Gast geladen. In seiner Rede bemängelte er unter anderem die in Deutschland noch nicht ausreichend realisierte Barrierefreiheit.

Wie ist die Situation auf dem Weg zu einer barrierefreien Gesellschaft? Trotz vieler Fortschritte seien wir noch nicht weit genug gekommen, sagte Bundesarbeitsminister Heil und forderte zum Handeln auf:

Wir wollen die Barrieren gemeinsam einreißen.

Arbeitsminister Hubertus Heil redete beim DBSV-Verbandstag 2018. Foto: DBSV/Ziebe Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil beim DBSV-Verbandstag Entschlossen, aber mit Humor: Der Arbeitsminister Hubertus Heil sprach vor den Mitgliedern und Gästen beim DBSV-Verbandstag 2018.

Digitalisierung als Chance für Barrierefreiheit

Das aktuelle Thema Digitalisierung bezeichnete Heil als Chance, um Barrierefreiheit weiter zu verbreiten. Denn die alltäglichen digitalen Barrieren sind noch zahlreich. Heil nannte hier als Beispiele den Fahrkartenkauf online bei der Deutschen Bahn oder die Internetseiten und digitalen Formulare vieler Behörden. Durch die fehlende Barrierefreiheit können blinde und sehbehinderte Menschen diese Angebote nicht nutzen.

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth wurde mit der DBSV-Ehrenmedaille ausgezeichnet. Rechts: DBSV-Vizepräsident Hans-Werner Lange. Foto: DBSV/Ziebe Claudia Roth beim DBSV-Verbandstag Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth erhielt vom DBSV die Ehrenmedaille für ihr Engagement für die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.

Private zur Barrierefreiheit verpflichten

Auch die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags Claudia Roth thematisierte die Barrierefreiheit, die in dem Tagungshotel vorbildlich realisiert sei – aber in den meisten anderen Hotels eben nicht. Sie werde sich dafür einsetzen, dass auch die Privaten jetzt „mehr Druck“ bekämen. Die DBSV-Präsidentin Renate Reymann wurde noch konkreter:

Auch Private müssen zur Barrierefreiheit verpflichtet werden,

eine Novellierung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) sei notwendig. Der Forderung der Verpflichtung der Privatwirtschaft schloss sich auch der Bundesbehindertenbeauftragte Jürgen Dusel an. Ein weiteres Anliegen Dusels:

Wir brauchen in der Bundesrepublik Deutschland deutlich mehr barrierefreien bezahlbaren Wohnraum.

Dusel schlug vor, Barrierefreiheit im Bau als Standard zu setzen.

Weiterer Nachholbedarf in Sachen Barrierefreiheit

Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, thematisierte die weiteren Bereiche, in denen es noch an Barrierefreiheit mangelt: Verkehr, Gesundheitsversorgung, Websites, Filme, Bücher, Bankautomaten.

Es ist noch wahnsinnig viel zu tun,

sagte sie.

Hintergrund

Der DBSV-Verbandstag ist das höchste Gremium des DBSV und legt die Leitlinien für die Arbeit des Verbandes fest. Der DBSV gehört zu den größten Selbsthilfeorganisationen behinderter Menschen in Deutschland.