Bundesfachstelle Barrierefreiheit

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Aktuelle Meldungen

Hier informieren wir Sie über Neuigkeiten aus dem Bereich der Barrierefreiheit sowie aus der Bundesfachstelle Barrierefreiheit.

Bilanz der Bundesfachstelle Barrierefreiheit

Datum 03.04.2017

2016 war von der Gründung und dem Aufbau der Bundesfachstelle Barrierefreiheit geprägt. Die vorliegenden Zahlen lassen angesichts des kurzen Berichtszeitraums seit der Eröffnung am 19. Juli 2016 daher noch keine aussagekräftigen Schlussfolgerungen zu. Auch kann die Zahl von 158 Kontaktaufnahmen vor diesem Hintergrund nicht überraschen. Die Bundesfachstelle berichtet im nächsten Jahresreport, ob sich die aus den nachfolgend dargestellten Daten ablesbaren Entwicklungen bestätigt haben.

Die Kontaktaufnahmen gliedern sich wie folgt (aufgrund von Rundungsdifferenzen kann die Gesamtzahl von 100 % abweichen):

  • 18 % der Kontaktaufnahmen kamen von Bundesbehörden (einschließlich bundesunmittelbarer Anstalten, Stiftungen und Körperschaften des öffentlichen Rechts und Beliehener) sowie von Landesbehörden (einschließlich landesunmittelbarer Anstalten, Stiftungen und Körperschaften des öffentlichen Rechts und Kommunen, unabhängig davon, ob sie Bundesrecht ausführen).
  • 23 % kamen aus der Wirtschaft (einschließlich von Trägern einer Arbeit für Menschen mit Behinderungen).
  • 10 % wurden von Behindertenverbänden nachgefragt.
  • 30 % der Anfragen kamen aus der weiteren Gesellschaft (einschließlich Abgeordneter, Forschungseinrichtungen und privater Rechtsträger mit öffentlicher Beteiligung oder Förderung).

Erstberatung ist gefragt

Die Anfragen betrafen am meisten die Erstberatung (40 %), gefolgt von der Öffentlichkeitsarbeit (28 %), dem Aufbau eines Netzwerks (15 %), der Bereitstellung und Weiterentwicklung von Informationsmaterialien (14 %) und der Begleitung von Forschungsvorhaben und Projekten (3 %).

Erstberatung fragten zu 16 % Bundesbehörden nach, zu 25 % Landesbehörden, zu 13 % die Wirtschaft, zu 10 % Behindertenverbände und zu 37 % die weitere Gesellschaft. Die entsprechende Kontaktaufnahme erfolgte zu zwei Dritteln per E-Mail und zu einem knappen Drittel über das Telefon.

Aus welchen Lebensbereichen kamen Anfragen?

Die Anfragen wurden zu 30 % mit einem Verweis auf vorhandene Informationen und weiterführende Stellen beantwortet. Eine konkrete Beratung oder Unterstützung leistete die Bundesfachstelle Barrierefreiheit in 25 % der Fälle, in 23 % reichte eine allgemeine Information zur Barrierefreiheit. 16 % der Anfragenden wurden auf die in ihrem Fall zuständigen Stellen verwiesen.

Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen und Schwerbehindertenvertrauenspersonen wurden gebeten, die innerhalb ihrer Organisation zuständige Stelle auf das Angebot der Bundesfachstelle hinzuweisen (5 %). Eine Anfrage (2 %) konnte nicht beantwortet werden, da es bislang keine Übersicht gibt, an welchen Universitäten das barrierefreie Bauen Pflichtfach ist. Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit bemüht sich um Klärung.

Unterschieden nach Lebensbereichen bezog sich die Erstberatung am häufigsten auf die Arbeitswelt (25 %), gefolgt vom Verkehr (11 %) und der Verwaltung und Bildung (jeweils 9 %). Unterschieden nach Gestaltungsbereichen betraf sie fast zur Hälfte Gebäude (41 %), gefolgt von Anfragen ohne Bezug auf einen Bereich (23 %) sowie der Informationstechnik (9 %). Mit 76 % aller Anfragen waren rund drei Viertel behinderungsübergreifend ausgerichtet. Die durchschnittliche Laufzeit der Bearbeitung pro Erstberatung betrug etwas über 15 Kalendertage.

Öffentlichkeitsarbeit

Die Öffentlichkeitsarbeit betrafen 44 Kontaktaufnahmen. Am häufigsten wurden dabei Informationen über die Bundesfachstelle Barrierefreiheit nachgefragt (21-mal). 12-mal wurde die Bundesfachstelle eingeladen, sich vorzustellen oder einen Vortrag zu halten. Dem kam sie in 6 Fällen nach, 4 Vorträge hat sie bisher für 2017 zugesagt. Bei 2 Absagen bot sie ihre Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Referentinnen und Referenten an. 2 von insgesamt 11 Einladungen zu Veranstaltungen nahm sie an, darunter die zentrale Veranstaltung des Deutschen Behindertenrates zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung.

Netzwerk und Forschung

Für das Netzwerk der Bundesfachstelle Barrierefreiheit interessierten sich 24 Organisationen und Personen. Mit ihnen ist sie weiter im Austausch. Der weitere Aufbau des Netzwerks ist Thema des Jahres 2017.

In ihrem Internetauftritt bietet die Bundesfachstelle Barrierefreiheit 46 Links auf weiterführende Informationen an. Sie erhielt zu den von ihr bereitgestellten Materialien und zu deren Weiterentwicklung insgesamt 22 Hinweise. Bestehende Wissenslücken wurden zweimal angesprochen, einmal zu Unrecht, einmal wurde das Fehlen einer Norm zur Barrierefreiheit von Brandschutzschleusen beklagt. Im Rahmen von Studien gab die Bundesfachstelle Barrierefreiheit zwei Interviews als sachkundige Stelle.

Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit sagte dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die Begleitung des Forschungsvorhabens "Die kostengünstig barrierefrei gestaltete kleine Verkehrsstation" im Rahmen der hierzu eingerichteten forschungsbegleitenden Arbeitsgruppe zu. Von drei Anfragen auf Projektbegleitungen lehnte sie eine aus Kapazitätsgründen ab, weil noch nicht alle Stellen besetzt waren. Eine Anfrage wurde von dem Interessenten nicht weiter verfolgt, eine Anfrage ist noch offen. Eine verantwortliche Projektdurchführung mit Partnern gehört nicht zum gesetzlichen Auftrag der Bundesfachstelle. Aus diesem Grund konnte die Bundesfachstelle einer diesbezüglichen Anfrage nicht entsprechen.

Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit im Internet

Seit der Eröffnung im Juli 2016 hat sich auf der Seite viel bewegt. Insgesamt haben seit dem Onlinegang knapp 7.000 Nutzerinnen und Nutzer die Webseite der Bundesfachstelle besucht. Geklickt wurden die Seiten von Juli bis Dezember 2016 fast 42.000-mal, im Schnitt sechsmal pro Besucher. Die durchschnittliche Ansichtszeit für eine Seite betrug circa 1 Minute, die Ansichtszeit pro Besucherin und Besucher insgesamt knapp 6 Minuten.

Finden die Nutzerinnen und Nutzer zu 65,5 % den Einstieg über die Homepage, verlassen sie diese aber nur zu 27,7 % dort wieder. Mehr als doppelt so viele Nutzerinnen und Nutzer springen von der Homepage also in inhaltlich weiterführende Unterseiten, anstatt die Webseite gleich wieder zu verlassen.

Wofür interessieren sich die Besucherinnen und Besucher der Webseite?

Die meist genutzten Seiten auf der Webseite der Bundesfachstelle zeigen: Nicht etwa die Homepage, „Organisation“ oder „Über uns“ sind die insgesamt am häufigsten angesteuerten Seiten, sondern die mit konkreten Inhalten: Fast 70 % der Nutzerinnen und Nutzer klicken die Seiten, welche nicht die Struktur der Bundesfachstelle abbilden, sondern konkrete Informationen zum Thema Barrierefreiheit beinhalten.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Themen, die für Nutzerinnen und Nutzer besonders interessant sind, müssen leichter von der Startseite aus angesteuert werden können. Ebenso müssen Themen, die die Bundesfachstelle selbst auf die Agenda setzt, dort auf den ersten Blick zu finden sein.

Am besten geschieht dies über redaktionelle Formate. Zum Beispiel durch kurze Interviews, Bildergalerien, Videos und Features zu Inhalten rund um das Thema Barrierefreiheit. Abgerundet durch eine eigene Bildsprache und ein überarbeitetes Design ließen sich auf einer Teaser-basierten Startseite nicht nur Inhalte aus dem künftigen Wissens-Pool redaktionell aufbereiten, sondern auch andere, gesellschaftlich relevante Themen, die die Barrierefreiheit betreffen. Redaktionelle Inhalte und Formate machen Themen interessant und leicht zugänglich. Neben der Wissensvermittlung sollte dies ein Ziel der Webseite der Bundesfachstelle Barrierefreiheit sein.

Der vollständige Jahresreport 2016 ist derzeit in Bearbeitung und wird demnächst als barrierefreies PDF an dieser Stelle bereitgestellt.