Bundesfachstelle Barrierefreiheit

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Bund will mehr barrierefreien Wohnraum schaffen

Datum 19.09.2022

Die Notwendigkeit zur Schaffung von mehr barrierefreiem Wohnraum ist in der Politik aktuell Thema. Bundesbauministerin Klara Geywitz sicherte zu, im sozialen Wohnungsbau mehr barrierefreie Wohnungen verbindlich zu machen. Bei der Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten – Ideen und gute Beispiele aus Architektur und Stadtplanung“ wurden am Montag (12. September) im Berliner Futurium Gute-Praxis-Beispiele vorgestellt und über den Baukostenanteil von Barrierefreiheit diskutiert. Das barrierefreie Wohnen war zuvor bereits bei den Inklusionstagen Thema und ist es aktuell beim Bundesteilhabepreis 2022.

Anlässlich der Regionalkonferenz, zu der der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer sowie den Architektenkammern Berlin und Brandenburg eingeladen hatte, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz:

Mehr barrierefreie Wohnungen sind das Ziel dieser Bundesregierung. Noch zu viele Menschen in Deutschland, die mit einer Behinderung leben, müssen sich in ihrem eigenen Zuhause aufgrund physischer Barrieren einschränken oder finden nur unter enormen Anstrengungen eine neue Wohnung. Das muss sich insbesondere dann ändern, wenn wir Wohnen im Gesamtzusammenhang betrachten. (…) Mit den 14,5 Milliarden Euro, die wir bis 2026 für den sozialen Wohnungsbau bereitstellen, wollen wir mehr verbindlichen barrierefreien Wohnraum schaffen.

Jürgen Dusel betonte im Rahmen der Begehung eines barrierefrei gestalteten Wohnkomplexes in Berlin: „Nur barrierefreier Wohnungsbau verdient den Namen sozialer Wohnungsbau." Bei diesem Termin hob die Bauministerin auch die Bedeutung des barrierefreien Umfelds hervor: „Auch unser innerstädtisches Grün sollte barrierefrei sein".

Ist Barrierefreiheit eine Frage der Kosten?

Zu den möglichen Kosten von Barrierefreiheit sagte Geywitz: „(…) barrierefreies Bauen muss nicht teurer sein. Ein schwellenloser Zugang, eine ausreichende Breite der Haustür, bodengleiche Duschen können von Beginn an mitgeplant werden.“ Mit Bezug auf die Konferenz betonte sie, dass Architektur und Stadtplanung eng zusammenarbeiten müssten.

Der Referent Michael Reichenbach, Sachverständiger für barrierefreie Bauplanung und Umfeldgestaltung, nannte konkrete Zahlen: „Die Kosten für barrierefreies Bauen im Neubau liegen bei unter einem Prozent.“

Wichtigster Punkt: Barrierefreiheit von Anfang an einplanen

Mehrfach festgestellt wurde auf der Konferenz die Tatsache, dass wahre Barrierefreiheit nur dann umsetzbar ist, wenn sie schon frühzeitig, d.h. in der Konzeptionsphase mitbedacht wird – und nicht erst in der Ausführungsplanung. 

Barrierefreies Wohnen auch Thema der Inklusionstage

Bereits bei den Inklusionstagen 2022, die vom 31. Mai bis 1. Juni in Berlin stattfanden, war das barrierefreie Wohnen Thema. Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und alle Beiträge und Diskussionen sind online abrufbar:

Inklusionstage 2022

Auch die Podiumsdiskussion mit Dr. Volker Sieger, Leiter der Bundesfachstelle zum Thema „Musterbauordnung, Landesbauordnung und weitere Richtlinien“ können Sie hier weiterhin als Video sehen (es ist das sechste Video):

Inklusionstage - Videos vom ersten Tag der Veranstaltung

Bundesteilhabepreis 2022: WOHNEN barrierefrei • selbstbestimmt • zeitgemäß

Zum vierten Mal lobt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales den Bundesteilhabepreis aus. Der Preis hat in jedem Jahr einen anderen Schwerpunkt. In diesem Jahr geht es um das Thema „WOHNEN barrierefrei • selbstbestimmt • zeitgemäß“. Zur besonderen gesellschaftlichen Bedeutung teilhabeorientierten und barrierefreien Wohnens sagte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales, Kerstin Griese, MdB:

In Deutschland werden in den nächsten Jahren etwa drei Millionen barrierefreie Wohnungen fehlen. Jedes Projekt und jeder bereits geschaffene barrierefreie Wohnraum kann ein Vorbild für weitere Bau- und Wohnprojekte sein. Der Bundesteilhabepreis 2022 soll dabei unterstützen, indem er innovative Ideen für die Planung und Umsetzung von barrierefreiem oder barrierereduziertem Wohnraum aufzeigt. Menschen mit Behinderungen sollen selbstbestimmt wohnen können, wo und wie sie möchten.

Alle Informationen zum Bundesteilhabepreis sowie das Bewerbungsformular und die Teilnahmebedingungen finden Sie hier auf unserer Internetseite:
Bundesteilhabepreis 2022