Bundesfachstelle Barrierefreiheit

Bereich Presse und Service

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In diesem Bereich finden Sie unseren Newsletter, unsere Veröffentlichungen und Veranstaltungstermine, FAQ zur Barrierefreiheit und den Pressekontakt. Wir freuen uns auch über Lob und Kritik.

Fragen und Antworten:
Veranstaltungen

Kostet eine barrierefreie Veranstaltung mehr als eine Veranstaltung, die weniger oder gar nicht barrierefrei ist?

Viele Aspekte einer barrierefreien Veranstaltung müssen nicht als Extrakosten auftauchen, sie müssen nur frühzeitig bedacht werden. Zum Beispiel sollte bei der Farbwahl der Einladungskarte von Anfang an auf ausreichende Kontraste geachtet werden. Ebenso bei der Wahl der Lokalität: Wenn bekannt ist, welche Bedarfe die Gäste haben, kann der Veranstaltungsort dahingehend ausgesucht werden.
Zusätzliche Kosten verursachen Gebärdendolmetscher, Schriftmittler und ggf. spezielle Technik sowie geschultes Servicepersonal. Aber auch hier gilt: Manche Veranstaltungsorte sind bereits auf spezielle Bedarfe eingestellt.

Was muss ich beachten, wenn ich nicht weiß, wer zu meiner Veranstaltung kommt?

Planen Sie eine offene Veranstaltung und können nicht über eine Einladung Bedarfe abfragen, sollten Sie auf viele mögliche Bedarfe Ihrer Gäste mit und ohne Behinderung vorbereitet sein. Bei unseren Praxishilfen finden Sie Checklisten und Tipps zur Planung von barrierefreien Veranstaltungen.

Was ist der erste Schritt zu einer barrierefreien Veranstaltung?

Zur Planung einer barrierefreien Veranstaltung ist es wichtig, sein Veranstaltungsformat zu kennen: Ist der Adressatenkreis bekannt oder handelt es sich um eine Veranstaltung, bei der nicht klar ist, wer kommt? Bei einem viel besuchten „Tag der offenen Tür“ lädt der Veranstalter oft offen ein, jeder ist willkommen. Das bedeutet: Niemand weiß, wie viele Menschen mit welchen unterschiedlichen Einschränkungen kommen. Bedarfe können nicht personengenau bereits mit der Einladung abgefragt und kalkuliert werden. Man muss also möglichst versuchen, im Vorfeld zu recherchieren, was für welche Behinderungsart an barrierefreien Hilfsmitteln benötigt wird. Die Internetseite Ramp-Up.me erklärt ausführlich, was zu beachten ist, und stellt Checklisten bereit.

Was muss ich im Zuge meiner Einladung abfragen?

Wenn eine Einladungsliste vorliegt, können mit dem Versand der Einladungen unterschiedliche Bedarfe abgefragt werden: Kommen Menschen mit Höreinschränkung, muss ein Gebärdensprachendolmetscher auf der Veranstaltung sein. Ist ein Gast körperlich behindert, wird er ggf. eine Assistenz mitbringen, also kommt automatisch eine Person mehr. Wenn Eltern mit Kinderwagen kommen, ist zusätzliche Stellfläche notwendig. Weitere Tipps finden Sie bei den Praxishilfen.

Welche Zielgruppen profitieren von barrierefreien Veranstaltungen?

- Blinde und sehbehinderte Menschen
- Höreingeschränkte und taube Menschen
- Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, z. B. mit Rollstuhl oder Gehbehinderung
- Menschen mit kognitiven Einschränkungen
- Menschen mit psychischen Erkrankungen
- Menschen mit chronischen oder seltenen Erkrankungen
- Menschen mit Autismus
- Ältere Menschen
- Kinder und Eltern mit Kinderwagen
- Menschen, die körperlich aufgrund einer temporären Krankheit eingeschränkt sind

Warum sollte eine Veranstaltung barrierefrei ausgerichtet sein?

Eine barrierefreie Veranstaltung bietet einen Nutzen für jeden Gast. Nicht nur Menschen mit Behinderungen sollten ohne Einschränkungen teilnehmen können, sondern je nach Art der Veranstaltung beispielsweise auch Eltern mit Kinderwagen, ältere Menschen mit Rollatoren und Gehilfen, Personal, das Technik oder Catering transportiert oder der Kollege, der sich gerade von einem Bandscheibenvorfall erholen und keine Treppen steigen sollten. Kurz: Eine barrierefreie Veranstaltung bietet Komfort für möglichst alle Beteiligten in allen Lebenslagen.

Kurzer Überblick: Was muss zur Organisation einer barrierefreien Veranstaltung berücksichtig werden?

- Anmeldung und weiterführende Informationen: barrierefrei zugängliche Dokumente (digital/Papierform), Hinweise auf mögliche Hilfsbedarfe (Assistenz)
- An- und Abreise: Barrierefreie Übernachtungsmöglichkeit, barrierefreie Weggestaltung (keine Treppen, barrierefreier ÖPNV)
- Barrierefreie Räumlichkeiten: Leitsysteme, Orientierungshilfen (taktil, optisch, akustisch) und rollstuhlgeeignet, barrierefreie WCs
- Unterstützungsbedarfe: (frühzeitige Einholung von Angeboten von Gebärdendolmetscher, Schriftmittler, Leichte Sprache, Induktionsschleife)
- Geschultes Servicepersonal, barrierefreies Buffet (Buffettische müssen z.B. von allen Seiten zugänglich und niedrig genug sein, ebenso wie die Esstische), ausreichend große Beschriftung der Speisen am Buffet.

Die „Checkliste“ der Bundesfachstelle Barrierefreiheit hilft, kurz und knapp alles wichtige im Blick zu behalten. Die Liste eignet sich auch, um sie zum Beispiel vom Veranstaltungsort abhaken zu lassen.